Theophrastos (grch. Θεόφραστος) wurde 371 v. Chr. im antiken Eressos auf der Insel Lesbos geboren, gestorben ist er 287 v. Chr. in Athen.
Er war Philosoph, Naturforscher und ein Schüler Aristoteles.
Marmorbüste des Theophrastos auf der Platia von Skala Eressos auf Lesbos.
„Theophrastos Melanta, der Eressianer 372 – 287 v. Chr.„
Die ersten Berichte über die Kultivierung von Orchideen gehen auf die Jahre um 500 v. Chr. in China zurück.
Theophrastos hingegen beschreibt in seinem Werk „Naturgeschichte der Gewächse“ ca. 300 v. Chr. eine europäische Orchidee. In diesem Werk teilt Theophrastos Pflanzen nach ihrem unterschiedlichen Aussehen, Wuchseigenschaften und anderen Unterscheidungsmerkmalen ein.
Er führte somit eine gewisse Ordnung für die einzelnen, sich unterscheidenden Pflanzen ein.
Somit wäre Theophrastos von Eressos der Vater der Botanik.
„Vermutlich handelte es sich um Orchis morio L., [heute Anacamptis morio (L.) R.M. BATEMAN, PRIDGEON & M.W.CHASE], die in Griechenland sehr verbreitet ist“ (SPRENGEL, 1822).
Die Verdickungen an den Wurzeln erinnerten Theophrastos an Hoden (grch. orchis) und so benannte er die Pflanze, die er beschrieb, Orchis.
Der Name Orchis wird heute für die ganze Pflanzenfamilie der Knabenkrautgewächse (Orchidacea) verwendet.
Form und Name führten dazu, dass die Verdickungen (Knollen) an den Wurzeln, die an Hoden erinnern, in der Medizin zum Einsatz kamen (Signaturenlehre). Sie wurden bei Erkrankungen am Hoden empfohlen und eingesetzt. Ferner wurden sie auch als Aphrodisiakum bei Männern verwendet.
Dazu wurden die Verdickungen (Knollen) getrocknet und zu einem Pulver gemahlen.
Quellen:
Foto:
Carsten Schmegel
Zeichnung:
H. G. Reichenbach (RCHB. FIL.))
Text:
B. Heidenreich
https://www.planet-wissen.de/natur/pflanzen/orchideen/index.html
K. Sprengel
Theophrast’s Naturgeschichte der Gewächse, Hammerich, Altona, 1822